Akupunktur - was ist das?
lateinisch: acus = Nadel, punktum = Stich
In Europa ist die Akupunktur die wahrscheinlich bekannteste Behandlungsmethode der chinesischen Medizin. Die Körperakupunktur ist eine jahrtausend alte Heilmethode, welche Störungen in der Energieverteilung ausgleicht, bei psychischer Unausgeglichenheit unterstützt sowie regionale Beschwerden und das Allgemeinbefinden verbessert.
Die Akupunkturpunkte sind über den gesamten Körper verteilt und liegen auf sogenannten Energiebahnen – den Meridianen. In diesen netzförmig angeordneten Bahnen fließt nach der überlieferten chinesischen Auffassung die Lebensenergie – das „Qi“.
Qi besteht aus Yin und Yang, die beim gesunden Menschen als lebenserhaltende Kräfte in in Wechselwirkung und im Gleichgewicht stehen. Ein Ungleichgewicht bedeutet Beschwerden und das Auftreten von Krankheiten.
Durch Stimulation der definierten Akupunkturpunkte mit dünnen Nadeln kann man das Gleichgewicht des Energieflusses wieder herstellen. Die lokale Durchblutung wird gesteigert, das Nervensystem sowie Selbstheilungskräfte aktiviert und durch Freisetzung lokaler Gewebestoffe in den Blutkreislauf wird die natürliche Ordnung zwischen Körper und Psyche gefördert.
Durch das „energetische Netzwerk“ der Meridiane und deren langen Verlauf von Kopf bis Fuß ist es im Sinne einer Ganzheitsmethode möglich, Körper, Geist und Seele gleichzeitig zu behandeln.
Wirksamkeit:
Akupunktur wirkt nicht bei jedem Menschen, aber ca. 9 von 10 Patienten sprechen auf die Behandlung an.
Abgesehen von dem kurzen Schmerz beim Einstechen der Nadeln und einem selten auftretendem Hämatom (="blauer Fleck") ist die Akupunktur frei von Nebenwirkungen. In seltenen Fällen kann es bei Behandlungsbeginn zu einer bis zu zwei Tagen anhaltenden Erstverschlechterung kommen. Dies ist jedoch als positiv zu deuten, da es für ein gutes Ansprechen auf Akupunktur spricht.
Die Therapie mit Akupunktur funktioniert folgendermaßen:
Durch den Nadelstich wird ein Reiz über das Nervensystem in das Rückenmark bis hin zum Gehirn weitergeleitet. Hier wird eine Nerven-Schaltstelle aktiviert, wodurch die Schmerzweiterleitung in das Großhirn vermindert wird, die Muskelspannung reguliert sich und die Durchblutung der betroffenen Körperareale wird angeregt. Des weiteren wird der Reiz auf die Funktion der inneren Organe angeregt und reguliert. Das Gehirn schüttet auch gewisse Hormone und die Psyche beeinflussende Substanzen wie Serotonin und Endorphine aus. Dies erklärt, warum die Akupunktur sowohl auf den Körper, das Immunsystem als auch auf die Psyche und den Hormonhaushalt einen harmonisierenden Einfluss hat. Der Patient fühlt sich nach der Behandlung meist ruhig und entspannt.
Jegliche weitere Therapieform wie Medikamente, Phytotherapie, Homöopathie, Chemotherapie, Physiotherapie, Massageformen und Sport kann erfolgreich mit Akupunktur kombiniert werden.
In Österreich wurde Akupunktur 1989 vom obersten Sanitätsrat als Behandlungsmethode anerkannt, da die Wirkung wissenschaftlich nachgewiesen wurde.